Die Bewegung von Erdplatten prägt das Gesicht unserer Erde. Dort wo eine Erdplatte unter eine andere abtaucht, entstehen Vulkane und erschüttern Erdbeben den Untergrund. Beispiele für solche sogenannten Subduktionszonen liegen vor der Küste von Indonesien, Chile und Japan. Doch wie genau beginnt dieser Prozess? Im Rahmen des International Ocean Discovery Program konnte ein internationales Wissenschaftsteam 2014 erstmals den Ursprung einer Subduktionszone erbohren und untersuchen. Das Team veröffentlicht seine Daten jetzt in der internationalen Fachzeitschrift Earth and Planetary Science Letters.
Rund 2000 Kilometer östlich der Philippinen liegt eine der wohl berühmtesten topografischen Besonderheiten der Ozeane: Der Marianengraben. Teile von ihm halten mit rund 11.000 Metern den Rekord als tiefste Stelle der Weltmeere. Doch der Marianengraben ist noch aus anderen Gründen wissenschaftlich interessant. Er bildet den südlichen Abschnitt einer fast 4000 Kilometer langen Tiefseerinne, die sich von den Marianen-Inseln im Süden über die Izu-Bonin Inseln bis nach Japan erstreckt. Hier taucht die Pazifische Erdplatte unter die Philippinische ab, was intensive vulkanische Aktivität und eine hohe Zahl an Erdbeben zur Folge hat. Das gesamte Gebiet ist Teil des Pazifischen Feuerrings.
Bild links: Das Bohrschiff JOIDES RESOLUTION während IODP-Expedition 351 (Foto: Bill Crawford/IODP – Homepage GEOMAR).