Im deutsch-belgischen Manganknollen-Lizenzgebiet ist der erste umfassende Ernteversuch gescheitert. Ende März gab das belgische Bergbautechnikunternehmen DEME bekannt, dass das Kabel, an dem die Versuchserntemaschine Patania II bis in mehr als 4000 Meter hinabgelassen werden sollte, irreparabel beschädigt sei und damit der Einsatz des 25-Tonnen-Gerätes abgeblasen werden müsse. Das umfangreiche wissenschaftliche Beobachtungsprojekt „Mining Impact 2“ musste daraufhin umgestellt werden.
Mit dem überraschenden Ernterausfall hat das aufwendige wissenschaftliche Begleit- und Beobachtungsprojekt „Mining Impact 2“ seine Grundlage verloren. Neben dem von DEME gecharterten Schiff mit dem Versuchsgerät an Bord war auch das deutsche Forschungsschiff „Sonne“ in die belgischen und deutschen Lizenzgebiete in der Clarion-Clipperton-Zone des Zentralpazifiks gefahren, um erstmalig die Umwelteinwirkungen von Tiefseebergbau zu untersuchen. „Wir werden jetzt unseren Alternativplan umsetzen. Als Meereswissenschaftler sind wir es gewohnt, auf unseren Expeditionen spontan auf neue Umstände zu reagieren“, meldete sich der Projektleiter Matthias Haeckel von Bord der „Sonne“.
„Mining Impact 2“ sollte die Folgen des Tiefseebergbaus auf Manganknollen im Zentralpazifik so umfassend wie möglich untersuchen, sowohl kurz- als auch langfristig. Zu diesem Zweck war das modernste deutsche Forschungsschiff bis zur Reling mit technischem Gerät beladen worden. „ROV Kiel 6000“ und „Abyss“, die beiden Tauchroboter des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, waren an Bord, die während des Ernteversuchs hätten eingesetzt werden sollen. Mehrere Bodenstationen mit diversen Instrumenten sollten in der Abstromzone des Versuchs abgesetzt werden, um die langfristigen Folgen zu protokollieren. Hinzu kommen diverse kleinere Geräte, die ebenfalls in die Beobachtungen einbezogen werden sollten. Mehr erfahren…