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Aktuelles

Kultur.Wert.Stein

By 8. Mai 2016Juli 6th, 2022No Comments

Tagung der „FS GeoTope und GeoParks“ und des „AK Bergbaufolgen“ der DGGV erfolgreich durchgeführt

Die wissenschaftliche Sensation war groß, nicht nur für Sachsens Geologie: Als einen Supervulkankomplex bezeichnete der Freiberger Vulkanologe Christoph Breitkreuz nach neuesten Forschungen den nordwestsächsischen Vulkanitkomplex südöstlich von Leipzig, dessen geologische Geschichte heute der Nationale Geopark Porphyrland erzählt. Hier ereigneten sich vor  rund 290 Mio. Jahren vulkanische Eruptionen aus riesigen n unterirdischen Magmenkammern, die mit Magnituden über 8 und 9 zu den stärksten der Welt gehören. Gewaltige Glutwolken und pyroklastische Ströme förderten das Material an die Oberfläche, das heute Gesteinsdecken von vielen hundert Metern Dicke bildet. Es handele sich um eines der größten spätpaläozoischen Vulkanfelder  Europas, betonte Breitkreuz vor rund 130 Teilnehmern aus Deutschland, Frankreich, Norwegen und der Schweiz der  GeoTop-Tagung  vom 28. April bis 1.Mai in Kloster Nimbschen. Unter dem Thema „Kultur.Wert Stein – Verantwortung und Chancen für Geoparks“ war hier der Nationale Geopark Porphyrland Gastgeber der 20. Internationale Jahrestagung GeoTop der Fachsektion GeoTop der DGGV, zugleich 40. Treffen des Arbeitskreises Bergbaufolgen der DGGV.  Die Tagung stand unter Schirmherrschaft des Sächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.

Zu einem außergewöhnlichen Ereignis wurde die Tagung durch das Auftreten der Vertreter der UNESCO, die das Label „UNESCO-Geopark“ als neue Kategorie der internationalen Naturerbe-Pflege im Rahmen ihres internationalen geowissenschaftlichen Programms (IGSP) erstmals öffentlich in Deutschland präsentieren. Dr. Margarete Patzak von der UNESCO Division of Ecological and Earth Sciences  in Paris stellte das neue Programm  und die Anforderungen an die Bewerber vor und ermunterte den Geopark Porphyrland zu Antragstellung. Dr. Kristin Ragnes stellte das bestehende Netzwerk der europäischen Geoparks (EGN) vor, dem bereits sechs deutsche Geoparks, darunter auch der Internationale Geopark „Muskauer Faltenbogen“ in Sachsen, Brandenburg und Polen angehören. Sie betonte dessen neue Bedeutung als aktives regionales Netzwerk der Geoparke für die globale Vereinigung der UNESCO-Geoparks. Sie lud den Geopark Porphyrland ein, sich in dessen Arbeit einzubringen.

Auf der Tagung hervorgehoben wurde die enge Zusammenarbeit der Rohstoffindustrie mit den Geoparks. Sachsen ist ein Rohstoffland, betonten sowohl der Präsident des sächsischen Oberbergamtes, Bernhard Cramer als auch Peter Jantsch, Referatsleiter Rohstoffe und Umwelt im sächsischen Wirtschaftsministerium. Beide setzten auf die Zusammenarbeit von Geoparks und Rohstoffunternehmen für ein realitätsnahes Rohstoffbewusstsein als Teil der Umweltbildung auch in Geoparks.

Exkursionen führten die Teilnehmer u.a. zu den Nationalen Geotopen Rochlitzer Berg und Kleiner Berg Hohburg.

(Quelle: Geopark Porphyrland. SteinReich in Sachsen)

Der Tagungsband ist zum Preis von 38 Euro unter info@dggv.de erhältlich. 

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