Bakterium wandelt Kupfersulfat aus Bergwerksabwässern in atomares Kupfer um
Spannender Fund: Kupfer könnte künftig auf biologische Weise statt mithilfe giftiger Lösungen gewonnen werden. Denn Forscher haben ein Bakterium entdeckt, das in Bergwerksabwässern vorkommendes Kupfersulfat in atomares Kupfer umwandeln kann. Die in einer brasilianischen Kupfermine entdeckte Mikrobe eröffnet damit neue Möglichkeiten für die umweltfreundliche Gewinnung von Kupfer und möglicherweise auch anderen Metallen, wie die Forscher im Fachmagazin „Science Advances“ berichten.
Kupfer ist schon seit prähistorischen Zeiten ein begehrter Metallrohstoff. Damals diente das Metall als Basis für Bronze, Schmuck und Zahlungsmittel. Heute ist Kupfer vor allem wegen seiner guten elektrischen und thermischen Leitfähigkeit ein wichtiger Rohstoff in der Elektronik und Technik. Das Metall wird für Leitungen, Elektromagneten, Sensoren, aber auch für Kupferrohre, antimikrobielle Beschichtungen und in Legierungen eingesetzt.
Spurensuche im Absetzbecken
„Die Gewinnung von atomarem Kupfer ist jedoch noch immer eine Herausforderung und erfordert komplexe Produktionsschritte und toxische Chemikalien“, erklären Louise Hase Gracioso von der Universität von Sao Paulo und ihre Kollegen. Zwar kommt Kupfer auch gediegen vor, aber viele Lagerstätten bestehen aus kupferhaltigen Mineralen, die erst durch chemische Extraktion aufgereinigt werden müssen.
Jetzt haben Gracioso und ihr Team eine Mikrobe entdeckt, die auf biologische Weise monoatomares Kupfer aus gelösten Kupferverbindungen erzeugen kann. Aufgespürt haben sie das Bakterium im Sediment des Absetzbeckens einer brasilianischen Kupfermine. Der Schlamm in diesem Becken enthielt vor allem Kupfersulfat. Nachdem das Team mittels DNA-Analysen feststellte, dass in dem Sediment Bakterien einer noch unbekannten Bacillus-Art leben, untersuchten sie Proben davon näher im Labor. Mehr erfahren….