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Megabeben fördern Methanaustritte am Meeresboden

By 18. Dezember 2016Juli 6th, 2022No Comments

Die meisten sehr schweren Erdbeben ereignen sich unterhalb des Meeresbodens. Schon lange wurde vermutet, dass sie dabei Wege für tief im Erdinneren eingeschlossene Gase bis ins Meerwasser bahnen. Mit Beobachtungen vom Maule-Beben in Zentralchile im Jahr 2010, nachträglichen geochemischen Analysen und geophysikalischen Modellierungen konnten Wissenschaftler des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel diesen Zusammenhang jetzt nachweisen. Die Studie ist in der aktuellen Ausgabe der internationalen Fachzeitschrift Geochemistry, Geophysics, Geosystems erschienen.

Am 27. Februar 2010 bebte in Chile die Erde mit einer Magnitude 8,8. Das Beben und ein von ihm ausgelöster Tsunami zerstörten weite Küstenabschnitte von Zentral-Chile. Die Zahl der Opfer blieb glücklicherweise – im Verhältnis zu anderen Beben vergleichbarer Stärke – begrenzt. Der verursachte Sachschaden wird jedoch mit über 30 Milliarden US-Dollar angegeben. Das nach der betroffenen Region benannte Maule-Beben gehört zu den zehn stärksten jemals gemessenen Erdbeben überhaupt. Gleichzeitig ist es eines der am besten beobachteten und instrumentell aufgezeichneten Starkbeben. Wissenschaftliche Arbeitsgruppen aus mehreren Ländern hatten in der Region Messgeräte ausgelegt, darunter auch Forscherinnen und Forscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel. Während einer Expedition des Forschungsschiffs SONNE nur wenige Monate nach dem Ereignis konnten sie außerdem mit dem Tiefseeroboter ROV KIEL 6000 frische Spuren des Bebens am Meeresboden dokumentieren.

Bild links: Der Tiefseeroboter ROV KIEL 6000 wird während der Expedition SO210 nach einem Tauchgang zur chilenischen Subduktionszone wieder an Bord des Forschungsschiffes SONNE (I) gehoben (Foto: Bernd Grundmann, GEOMAR).
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