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In der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober haben die Vibro-Trucks ihr Ziel erreicht und an der Düsseldorfer Straße im Zentrum Duisburgs am letzten Messpunkt noch einmal Schallwellen in die Tiefe geschickt. Die 2D-seismischen Messungen im Rheinland sind nach 13 Messtagen und -nächten damit erfolgreich zu Ende gegangen. Als nächster Schritt folgt eine umfangreiche Analyse der Daten. Diese wird zeigen, ob und wo in der Region Rheinland Gesteinsstrukturen vorliegen, die für eine tiefengeothermische Nutzung in Betracht gezogen werden können.

1.735 Messpunkte haben die Vibro-Trucks seit dem Start am 6. Oktober in Schwalmtal abgearbeitet. An 6.948 Stationen haben hochsensible Messinstrumente – sogenannte Geophone – die Reflexionen der in die Tiefe geschickten Schallwellen empfangen. 69,45 Kilometer betrug die Gesamtlänge der drei Messlinien in der Region zwischen Viersen, Krefeld, Düsseldorf und Duisburg. Mehr als 15 Terabyte an Geodaten wurden gesammelt. Nun sind die Feldmessungen erfolgreich abgeschlossen worden.

„Jetzt gehen wir an die Auswertung der Daten“, sagt Dr. Ulrich Pahlke, Direktor des Geologischen Dienstes NRW (GD NRW), der die Messungen im Rahmen der Geologischen Landesaufnahme beauftragt hat. „Unsere Ergebnisse stehen der Öffentlichkeit dann frei zur Verfügung. Finden wir für eine geothermische Nutzung geeignete Gesteinsformationen, können Kommunen oder Energieversorgungsunternehmen darauf aufbauen.“

Der GD NRW schafft somit eine Datenbasis für weitere Untersuchungen, um letztlich an besonders geeigneten Standorten die klimafreundliche Wärme für die Energieversorgung zu erschließen. In der Pilotregion Münsterland, wo im Herbst 2021 seismische Messungen stattgefunden haben, wurden jüngst die Ergebnisse vorgestellt, die auf großes Interesse der Kommunen und Stadtwerke stießen.

Finanziert hat die aufwendigen Untersuchungen das Land NRW auf Grundlage des fraktionsübergreifenden Landtagsbeschlusses „Wärmepotenziale nutzen – Einsatz der Geothermie erleichtern“. Nordrhein-Westfalen ist damit bundesweit Vorreiter bei der staatlichen Vorerkundung potenzieller geothermischer Reservoire. Schon jetzt zeichnet sich im Münsterland ab, dass Kommunen und Versorger auf den Ergebnissen aufbauen und den Weg der regionalen geothermischen Wärmeversorgung einschlagen. Mehr erfahren…