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Mit molekularbiologischen Methoden auf der Suche nach Öl und Gas

By 23. Juli 2021Juli 6th, 2022No Comments

Das EU-Project PROSPECTOMICS ist mit fünf internationalen Partnern gestartet, um umweltfreundlichere Verfahren zu entwickeln.

Auch in Zeiten der Energiewende werden Erdöl und Erdgas noch für mindestens 30 Jahre eine wichtige Rolle für die Energie- und Rohstoffversorgung Europas spielen. Da in Europa immer weniger nach Öl und Gas gesucht wird, kommt es zu einer zunehmenden Abhängigkeit von anderen Ländern. Ein Hauptgrund für diesen Rückgang der Exploration ist die Umweltbelastung bei der Suche nach neuen Vorkommen. Um den ökologischen Fußabdruck bei der Suche nach heimischen Lagerstätten zu minimieren, werden neue Methoden zum Auffinden von Lagerstätten gebraucht.

Ein ganz neuer, vielversprechender Ansatz basiert auf molekularbiologischen Verfahren. Sie sollen Veränderungen in Sedimenten oberhalb von Lagerstätten aufspüren, wo Mikroorganismen auf natürliche Weise dem Austritt von Kohlenwasserstoffen ausgesetzt sind. Im EU-Projekt PROSPECTOMICS werden auf dieser Grundlage industriell einsetzbare Verfahren entwickelt, gefördert für 42 Monate mit 3,4 Mio Euro im Rahmen des EU-Horizon2020 Programms Future Emerging Technologies (FET). Unter der Leitung des Deutschen GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ) kooperieren fünf wissenschaftliche Gruppen aus Deutschland, Luxemburg und Österreich, sowie ein norwegisches Explorationsunternehmen.

Umweltfreundliche Suche nach Lagerstätten

Die Abkehr von fossilen Brennstoffen und die Umstellung der Wirtschaft auf regenerative Energien sind zentraler Bestandteil der Strategie der Europäischen Union. Doch selbst unter den optimistischsten Bedingungen werden Erdöl und Gas auch hier noch für einige Jahrzehnte ihren Beitrag zur Energie- und Rohstoffversorgung leisten. Die letzten Jahre haben deutlich gemacht, dass dabei eine möglichst geringe Abhängigkeit von außereuropäischen Partnern von großer strategischer Bedeutung ist.

Eine stärkere Nutzung einheimischer Reserven scheitert häufig an den bestehenden Umweltauflagen oder an Konflikten mit anderen Nutzern der Gebiete. Denn die Suche nach neuen Öl- und Gasvorkommen beruht normalerweise auf Techniken wie Tiefbohrungen, die einen großen ökologischen Fußabdruck besitzen. „Durch die Nutzung von molekularbiologischen Methoden könnte auf Tiefbohrungen wenigstens teilweise verzichtet werden. So ließen sich die negativen Effekte auf die Umwelt stark reduzieren“, sagt Jens Kallmeyer, Leiter des Projektes und am GFZ Leiter der Arbeitsgruppe für aquatische Geochemie. Mehr erfahren…