Was weiss die Nagra und wie weist sie dieses Wissen aus? An einem Workshop in Zürich wurden Sachverständige der Nagra mit Fragen gelöchert. Die Haupterkenntnis: Für das Jahrhundertprojekt Tiefenlager muss nicht das gesamte Wissen schon jetzt vorhanden sein.
«Null Probleme gibt es nie.» Wenn Probleme auftreten, so müsse man für diese die bestmögliche Lösung finden. Raphael Schneebergers Worte finden nickende Anerkennung. Dann schiebt er schmunzelnd nach: «Wenn Ihnen jemand beim Tunnelbau null Probleme verspricht – ich würde nicht unterschreiben.» Die sieben Zuhörenden rund um den Tisch lachen.
Schneeberger ist Projektleiter Geowissenschaften bei der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra). An diesem Abend steht er den Mitgliedern der Fachgruppen Sicherheit der drei Regionalkonferenzen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost Red und Antwort. An den beiden anderen Tischen haben Nagra-Forschungschefin Irina Gaus und der stellvertretende Forschungschef, Olivier Leupin, ebenso viele Fragen zu beantworten. Nach zwanzig Minuten rotieren die Experten einen Tisch weiter. Sie sollten zumindest. Denn die Zeit geht (zu) schnell vorbei, den wissbegierigen Teilnehmenden gehen die Fragen nicht aus. Sie wollen mehr wissen über die Korrosion der Endlagerbehälter, über die Gas- und Wärmeentwicklung im Tiefenlager, aber auch über die Einflüsse zukünftiger Eiszeiten. Mehr erfahren…