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Nahrungsumstellung mit Todesfolge

By 1. September 2018Juli 6th, 2022No Comments

Senckenberg-Wissenschaftler haben mit einem internationalen Team den möglichen Grund für das Aussterben der Wollhaarmammute vor 18.000 Jahren untersucht. In ihrer kürzlich im Fachjournal „Quaternary Research“ erschienenen Studie kommen sie anhand von Isotopenuntersuchungen zu dem Ergebnis, dass die Mammute kurz vor ihrem Aussterben ihre Nahrungsgewohnheiten ändern mussten. Diese erzwungene Umweltanpassung, kombiniert mit dem Jagddruck durch den frühen Menschen, führte letztlich zum Tod der Mammute.

Wollhaarmammute (Mammuthus primigenius) entwickelten sich vor etwa 800.000 bis 600.000 Jahren und gelten als die letzten Vertreter der Mammute. Doch auch diese Verwandten des Elefanten verschwanden vor etwa 15.000 Jahren aus weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes. „Mit der letzten Reliktpopulation auf der sibirischen Wrangelinsel starben die Wollhaarmammute schließlich vollständig aus“, erklärt Dr. Dorothée Drucker vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP) an der Eberhard Karls Universität Tübingen und fährt fort: „Ob eine übermäßige Bejagung das Aussterben der Tiere verursacht hat oder rasche Klimaveränderungen zum Ende der Eiszeit, ist bis heute umstritten.“

Um eine Antwort zu finden, hat ein internationales Team unter Leitung von Drucker und Beteiligung des Senckenberg-Wissenschaftlers Prof. Dr. Hervé Bocherens 18.000 bis 17.000 Jahre alte fossile Mammutknochen auf die Isotopenzusammensetzung von Kohlenstoff und Stickstoff untersucht. Diese beiden Elemente finden sich im Knochenkollagen der Tiere und geben Auskunft darüber, welche Pflanzen überwiegend von den Mammuten gefressen wurden.
„Frühere Untersuchungen zeigen, dass sich die Mammute in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet – von Südwestfrankreich bis Alaska – überwiegend von Steppengras ernährten. Damit unterschied sich ihre Ernährung deutlich von anderen Pflanzenfressern, wie Wollnashörnern, Pferden, Bisons oder Rentieren und die Mammute besetzten eine eigene ökologische Nische“, erläutert Drucker. Mehr erfahren…