Schätzungsweise 52 Tonnen Gold liegen im Rhein zwischen Basel und Mannheim. Das Rheingold lockt Hobbyschürfer aus ganz Deutschland an die Flussufer.
VON JENS VOSS
Er war der Letzte eines goldenen Zeitalters. Tagein, tagaus stand Johann Ganninger am Fluss. Mit seiner hölzernen Waschbank durchkämmte er bis zu vier Kubikmeter Rheinsand pro Tag – in der Hoffnung auf den Fund seines Lebens.
Allein in der Pfalz sollen bis ins späte 19. Jahrhundert etwa 400 Goldschürfer ihr Glück am Rhein gesucht haben. Meist waren es Fischer und Bauern, die im Herbst und Winter auf einen Nebenerwerb angewiesen waren. Mit Schaufel, Waschpfanne und anderen einfachen Geräten gingen sie am Rhein auf die Jagd. Einer von ihnen war Ganninger (1836-1896). Seine Ausrüstung lagert heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer.
Die Arbeit als Goldsucher war äußerst mühsam. Mit maximal einem Gramm Gold konnte man pro Kubikmeter Sand rechnen. Meist war die tägliche Ausbeute aber viel geringer. Oft genug landete weniger als ein Zentel Gramm in der Waschpfanne. Reich wurde man als Goldwäscher am Rhein sicher nicht. Mehr erfahren…