Wasserstoff, der große Hoffnungsträger für die klimaneutrale Energiewende, hat einen entscheidenden Nachteil: Er muss erst produziert werden. Entweder direkt aus fossilem Erdgas oder mit Hilfe von Strom aus Wasser. Für eine Wasserstoffwirtschaft braucht man deswegen erst einmal enorme Mengen klimaneutralen Strom, die man noch nicht hat. Es gibt allerdings eine andere Möglichkeit, das Gas als Energieträger zu gewinnen. Wasserstoff kommt auch unterirdisch vor – und vermutlich wird das Gas permanent nachproduziert.
Unterirdische Wasserstoffvorkommen sind seit dem 19. Jahrhundert bekannt; Bohrfirmen stoßen auch immer wieder auf das Gas. Aber da die Bohrungen meist Öl und Erdgas galten, war der unterirdische Wasserstoff bislang kaum mehr als eine Kuriosität. Das liegt unter anderem daran, dass bisher rätselhaft ist, woher der Wasserstoff kommt und warum er sich unterirdisch sammelt. Eigentlich nämlich sind die Moleküle des Gases zu klein, um unter der Erde gefangen zu bleiben. Das leichteste aller Elemente wandert durch Poren und Spalten, die für größere Molekülen unpassierbar sind. Außerdem ist Wasserstoff vergleichsweise reaktiv und verbindet sich leicht mit anderen Stoffen, vor allem mit Sauerstoff. Dass größere, wirtschaftlich wichtige Vorkommen existieren könnten, galt deshalb lange als unwahrscheinlich. Mehr erfahren…