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Zweite große Hangrutschung erkannt

GEOMAR-Studie deutet auf häufigere untermeerische Großrutschungen am norwegischen Schelf hin

01.03.2023/Kiel. Rutschungen des Meeresbodens haben ein großes Tsunami-Potential und ereigneten sich am mittelnorwegischen Schelf in der Vergangenheit häufiger als bisher gedacht. Das zeigt eine im Fachjournal Nature Communications Earth & Environment erschienene Studie unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel. Darin untersuchen die Wissenschaftler die in der Veröffentlichung erstbeschriebene Nyegga-Rutschung vor der Küste Norwegens. Sie ereignete sich im selben Gebiet wie das bekannte Storegga-Ereignis vor 8.150 Jahren. Die neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass ein Drittel des – wie zuvor angenommen durch Storegga – fehlenden Materials bereits vor 20.000 Jahren durch das Nyegga-Ereignis entfernt wurde. Dies wirft Fragen zur Häufigkeit von untermeerischen Großrutschungen und der damit verbundenen Tsunamigefahr auf.

Das Storegga-Ereignis ist eine der größten weltweit bekannten untermeerischen Rutschungen und befindet sich vor der Küste Norwegens. Es fand vor etwa 8.150 Jahren, nach dem Ende der letzten Eiszeit, statt und löste einen gewaltigen Tsunami aus, der die Küsten des Nordatlantiks und der damaligen Nordsee verwüstete. Bisher ging man davon aus, dass die Rutschung die gesamten Sedimente auf etwa 300 Kilometern Länge, die während der letzten Eiszeit abgelagert wurden, verschob. Ein angenommenes Volumen von 2.400 bis 3.200 Kubikkilometern – eine Masse die ausreichen würde, um ganz Deutschland mit sieben bis neun Metern Sediment zu überlagern. Mehr erfahren…