Die Suche nach einem Standort zur Endlagerung von hochradioaktivem Abfall ist eine generationenübergreifende soziale und politische Aufgabe mit geowissenschaftlichem Kern. Deutschland hat dafür einen weltweit einmaligen partizipativen Prozess gestartet. Die erste Herausforderung ist die Eingrenzung geeigneter Gebiete beginnend mit der gesamten Bundesrepublik. Die zweite ist den Untergrund im Bereich der verbleibenden wenigen Prozent der Landesfläche mit geowissenschaftlichem Wissen, Methoden und Daten detailliert auf seine Eignung hin zu untersuchen.
Im Jahr 2031 soll der Bundestag über einen Endlagerstandort für hochradioaktiven Abfall entscheiden. Die Politik hat ein Verfahren konzipiert, das größtmögliche Transparenz herstellen, das Bürgerinnen und Bürger angemessen beteiligen und das auf dem Weg zu einer wissenschaftsgeleiteten Entscheidung selbsthinterfragend und lernend sein soll.
Die neue Ausgabe des GFZ-Journals „System Erde“ zeigt die wichtigen Beiträge der Geowissenschaften zu diesem Verfahren. Die Texte in diesem Heft spiegeln den heutigen Stand unseres Wissens zu Themen, die zur Endlagerstandortsuche gehören, wider. In einigen dieser Themen ist das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ führend. Wir sehen uns daher in einer doppelten Verantwortung: Wir forschen dazu und wir bieten Dialog an. Wissenschaft und Forschende müssen ein aktiver Teil des gesellschaftlichen Prozesses sein, auch als Mitglieder einer Gesellschaft, die das Atommüllproblem mitverursacht hat.
Die Texte werden online über systemerde.gfz-potsdam.de verfügbar bleiben und sind auch als Einladung zur Debatte zu verstehen.
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