Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet neue Forschungsgruppen ein. Dazu gehört auch die Gruppe „New Refined Observations of Climate Change from Spaceborne Gravity Missions (NEROGRAV)”. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um den Forschungsgruppensprecher Frank Flechtner wollen neuartige Methoden und Modellierungsansätze entwickeln, mithilfe derer sich die durch Satellitenmissionen gewonnenen Daten noch präziser auswerten lassen. Frank Flechtner ist Professor an der TU Berlin und leitet am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ die Sektion Globales Geomonitoring und Schwerefeld.
Schwerpunkt seiner Arbeit sind die Satellitenmissionen GRACE und GRACE-Follow On. Die beiden Missionen mit je zwei Satelliten liefern Daten, die das Schwerefeld der Erde samt seiner zeitlichen Variationen beschreiben. Das GRACE-Duo umkreiste die Erde von 2002 bis 2017 (dreimal so lang wie ursprünglich geplant) und GRACE-FO ist am 22. Mai 2018 erfolgreich ins All gestartet.
Die Schwerefelddaten tragen zu einem tieferen Verständnis von Massenverteilung und -transport im System Erde bei. Das ist wichtig, um zentrale Fragen in den Forschungsbereichen der Hydrologie, Ozeanografie, Glaziologie, Geologie und Klimatologie zu analysieren. Der Hauptausschuss der DFG hat auf Empfehlung des Senats im Rahmen seiner mehrtägigen Wintersitzung in Bonn die Einrichtung der Forschungsgruppe NEROGRAV und weiterer neun Gruppen beschlossen.
NEROGRAV wird zunächst über drei Jahre laufen. Das Gesamtbudget für die 6 Einzelprojekte beträgt rund 1,6 Millionen Euro. Sprecher ist Frank Flechtner von der TU Berlin. Weitere Projektpartner sind Maik Thomas (Freie Universität Berlin), Denise Dettmering (Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut, Technische Universität München), Henryk Dobslaw und Rolf König (GFZ Potsdam), Petra Friedrichs, Jürgen Kusche, Andreas Hense und Michael Schindelegger (Universität Bonn) sowie Roland Pail (Technische Universität München). Frank Flechtner und Maik Thomas leiten beide jeweils eine Sektion am GFZ. Mehr erfahren…