Manche sind unscheinbar und doch unglaublich mächtig. Moore speichern doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie alle Wälder der Erde zusammen. Dabei bedecken sie nur 3 % der Landfläche, Wälder dagegen das Zehnfache. Intakte Moore und Moorböden sind wie riesige CO₂-Schwämme und die wahren Stars des Klimaschutzes. Ihr Geheimnis? Sie sind feucht und bestehen aus Pflanzenresten, an die unter Wasser kein Sauerstoff gelangt. So werden die abgestorbenen Pflanzen kaum zersetzt und es entsteht Torf. In diesem feuchten Ökosystem wird der Kohlenstoff wie in einem Tresor eingeschlossen. Um diese Speicher-Superkräfte konstant zu bewahren, müssen unsere Moore nass bleiben. Doch durch jahrhundertelangen Torfabbau und Entwässerung haben wir Menschen die Klimaretter zu Klimasündern gemacht. Entwässerte Moore sind heute für etwa 5 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Wie können wir diese negative Entwicklung stoppen? Durch Wiedervernässung, Renaturierung und angepasste Landnutzung, denn nur ein feuchtes Moor ist ein gesundes Moor! Und dafür brauchen wir gute Daten über den Zustand der Moore. Die erhalten wir zum Beispiel aus großmaßstäbigen Bodenkartierungen, die die Basis für gezielte Schutzmaßnahmen bilden.
Übrigens: Heute ist der Welttag der Feuchtgebiete, der uns auch an die Bedeutung dieser Ökosysteme für den Klimaschutz erinnert. In den letzten 10.000 Jahren haben Moore die globale Temperatur um etwa 0,6 °C gesenkt.