Am 26. September vermeldeten die Betreiber der Nord-Stream-Pipelines einen Gasaustritt an mehreren Stellen der Unterwasserleitungen. Nach Rücksprache mit der Universität Göteborg und den zuständigen Behörden brach eine schwedisch-deutsche Gruppe unter Leitung von Katarina Abrahamson nach einer Vorbereitungszeit von nur drei Tagen mit dem Forschungsschiff Skagerak zu einer fünftägigen Expedition zur Austrittsstelle auf. Ellen Damm, Samuel Sellmaier und Volkmar Assmann vom Alfred-Wegener-Institut waren dabei, um zu erfassen, wie viel des freigesetzten Methans im Ostseewasser verblieben ist.
Die Untersuchungen wurden an der Grenze zum gesperrten Gebiet nördlich und nordöstlich der Insel Bornholm in schwedischen Hoheitsgewässern, etwa sieben Seemeilen von der Austrittsstelle entfernt, durchgeführt. Um vergleichende Hintergrundwerte zu erhalten, sammelten die Forschenden einen Teil ihrer Daten während der Ausfahrt zusätzlich auch außerhalb der kontaminierten Stelle. Insgesamt entnahmen sie an 20 Stationen etwa 100-120 Wasserproben. Im Umkreis der Austrittsstelle konnte so ein Methangehalt nachgewiesen werden, der etwa 10 000-mal so hoch war wie gewöhnlich. Mit zunehmender Entfernung vom Leck nahm die Gaskonzentration graduell ab, was auf die Verdünnung im Zuge der Ausbreitung im Meerwasser zurückgeführt werden kann. Mehr erfahren…