Überraschende Erkenntnis: Die riesigen eiszeitlichen Täler im Nordseegrund entstanden innerhalb weniger hundert Jahre – und damit nach geologischen Maßstäben rasend schnell. Analysen zufolge kerbte eiszeitliches Schmelzwasser diese 500 Meter tiefen Täler in den subglazialen Untergrund und bahnte sich so schnell seinen Weg unter dem Eis hervor. Dabei war ein zuvor unbekannter Mechanismus am Werk, der auch für die polaren Gletscher im Zuge des heutigen Klimawandels relevant sein könnte, wie die Wissenschaftler berichten.
Im Jahr 2021 enthüllten seismische Messungen, dass unter dem Sediment des Nordseegrunds tausende riesiger Trogtäler und Kanäle verborgen liegen. Diese bis zu 150 Kilometer langen, mehrere Kilometer breiten und bis zu 500 Meter tiefen Kerben im Untergrund wurden vor rund 20.000 Jahren vom Eis und Schmelzwasser der Eiszeit-Gletscher gegraben. Als es damals wärmer wurde und die Eismassen tauten, kerbte das Schmelzwasser diese Senken in den Grund. Mehr erfahren…