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Ozeane erreichen Rekordtemperaturen

By 16. Januar 2021Juli 6th, 2022No Comments

Meerwasser hat 2020 gut 20 Zettajoules mehr Hitze aufgenommen als im Vorjahr

Fieber der Meere: Die Temperatur der Ozeane hat 2020 erneut ein Rekordhoch erreicht. Das Meerwasser hat bis in 2.000 Meter Tiefe mehr Wärmenergie absorbiert als je zuvor gemessen, wie Forscher berichten. Die Meere nahmen im Jahr 2020 noch einmal 20 Zettajoules mehr Wärme auf als im Rekordjahr 2019 – das entspricht der Energie von 1,3 Milliarden kochenden Wasserkesseln. Gleichzeitig hat sich die Schichtung des Meerwasser weiter verstärkt.

Die Ozeane sind die wichtigsten Klimapuffer unseres Planeten. Ihr Wasser absorbiert mehr als 90 Prozent der Wärme, die durch den menschengemachten Treibhauseffekt entsteht. Doch diese enorme Energieaufnahme geht nicht spurlos an den Weltmeeren vorüber: Das Meerwasser wird immer wärmer und marine Hitzewellen häufen sich. Dies hat Folgen für Meeresbewohner wie Fische, Krebse und Korallen, aber auch für Meeresströmungen und den Sauerstoffgehalt des Wassers.

Jetzt gibt es neue Daten zur „Fieberkurve“ der Weltmeere: Ein internationales Forscherteam um Lijing Cheng von der chinesischen Akademie der Wissenschaften hat weltweite Messdaten zur Temperatur des Meerwassers von der Oberfläche bis in 2.000 Meter Tiefe, sowie zum Salzgehalt und weiteren Parametern ausgewertet. Als Basis dienten zwei unabhängig voneinander erstellte Datenreihen, die bis ins Jahr 1955 zurückreichen.

380 Trilliarden Joule seit 1960

Das Ergebnis: Im Jahr 2020 haben die Ozeane erneut Rekordtemperaturen erreicht. Das Meerwasser ist bis in 2.000 Meter Tiefe so warm wie noch nie seit Beginn der Messungen. „Insgesamt haben die Weltmeere seit 1960 rund 380 Zettajoule an Wärmeenergie aufgenommen“, berichten Cheng und sein Team. Das entspricht 380 Trilliarden Joule und etwa einem Zehntel der gesamten während eines Jahres von der Sonne auf die Erde eingestrahlten Energie. Mehr erfahren…