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Aktuelles

Ozeanzirkulation im Winter durch warme Sommer beeinflusst

By 18. März 2018Juli 6th, 2022No Comments

Langzeitbeobachtungen weisen Einfluss von Frischwasser auf die Tiefenwasserbildung nach

Im Nordatlantik sinken im Winter kalte Wassermassen von der Meeresoberfläche in die Tiefe. Diese sogenannte Konvektion gehört zu den Schlüsselprozessen im System der globalen Ozeanströmungen. Mit Hilfe von Langzeitbeobachtungen konnte ein Team des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel jetzt erstmals einen Einfluss von Frischwasser, das sich im Sommer an der Meeresoberfläche sammelt, auf die Tiefenwasserbildung im Winter nachweisen. Wie die Forschenden heute in der internationalen Fachzeitschrift Nature Climate Change schreiben, könnte sich der Prozess über mehrere Jahre verstärken und die Konvektion deutlich schwächen. Die Temperatur und der Salzgehalt des Meerwassers sind entscheidende Faktoren, die das System der globalen Ozeanströmungen antreiben. Warmes und salzhaltiges Wasser, das in hohe Breiten gelangt, kühlt dort an der Oberfläche ab, wird schwerer und sinkt in die Tiefe. Diesen Prozess nennt man Konvektion. In der Tiefe strömt das Wasser zurück Richtung Äquator und zieht neue Wassermassen nach. Tiefreichende Konvektion findet nur in wenigen Regionen statt, unter anderem in der Irminger See östlich von Grönland und in der Labrador See westlich davon. Doch was passiert, wenn zusätzliches Frischwasser, zum Beispiel von abschmelzenden Gletschern, in dieses System gerät? Modellrechnungen zeigen, dass durch die dann geringere Dichte des Oberflächenwassers eine Schwächung des Strömungssystems eintreten könnte, aktuelle Beobachtungsdaten bestätigten dies bisher jedoch nicht.
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