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Permafrostboden in Sibirien erodiert seit Jahren immer stärker

By 16. September 2020Juli 6th, 2022No Comments

Küstenerosion im Lena-Delta trägt zum Treibhauseffekt bei

Die Arktis erwärmt sich stärker als jede andere Region der Erde. Als Folge geht der viele Tausend Jahre alte Permafrostboden durch Erosion verloren. Wie AWI-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler am sibirischen Fluss Lena gemessen haben, ist das Ausmaß der Erosion beängstigend: Dort bricht das Ufer jährlich um gut 15 Meter ab. Hinzu kommt, dass der im Permafrost gespeicherte Kohlenstoff den Treibhauseffekt weiter anheizen kann. 

Die über viele Jahrtausende tiefgefrorenen Permafrostböden der arktischen Küsten von Kanada, Russland und Alaska werden heute immer stärker durch Wellenschlag und Flussströmungen abgetragen – vor allem, weil die warme Jahreszeit dort heute immer länger dauert. Wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) herausgefunden haben, hat das Abtauen inzwischen enorme Ausmaße erreicht. Anhand einer detaillierten Auswertung von historischen Satellitenbildern aus Sibirien konnten die Experten um Matthias Fuchs zeigen, dass der Permafrostboden im Delta des Flusses Lena seit den 1960er Jahren immer stärker erodiert. Fraß sich der Fluss Mitte der 1960er Jahre auf einer Breite von etwa 1,7 Kilometern noch um durchschnittlich knapp fünf Meter ins Land, so wurde der Permafrostboden zwischen 2015 und 2018 jährlich um fast 16 Meter abgetragen. Insgesamt hat die Klippe – an manchen Stellen mehr, an anderen weniger – von 1965 bis 2018 zwischen 322 und 679 Metern verloren.  Mehr erfahren…