Rover LUIEE soll Eis auf dem Erdtrabanten abbauen und in Energie umwandeln
Immer tiefer dringt der Mensch in den Weltraum vor, und immer schwieriger wird dabei der Zugang zu lebenserhaltenden Ressourcen, die auf der Erde leicht verfügbar wären. Künftige Bewohner*innen von Kolonien auf anderen Planeten werden dadurch zunehmend abhängiger von verfügbaren Ressourcen vor Ort. Nun wurde kürzlich auf dem Mond Wasser nachgewiesen, gefangen in Eisschichten tiefer Krater, wohin die Sonne niemals scheint sowie in winzigen Kügelchen auf der Mondoberfläche – beides für die Gewinnung unzugänglich. Ein Team von sechs Masterstudierenden der TU Berlin hat nun einen Mondrover mit einem integrierten System entwickelt, das dieses Eis finden, abbauen, elektrolytisch zu Wasser- und Sauerstoff umwandeln kann und als Energierohstoff zugänglich machen soll.
Mit ihrem Projekt LUIEE (LUnar Ice Extraction & Electrolysis) ist das Team ausgewählt worden, an der dritten IGLUNA-Feldkampagne teilzunehmen, nachdem ihr Projekt von Experten der ESA und anderen großen Weltraum-Unternehmen bewertet wurde. Ab Mitte Juli 2021 werden sie es in der Schweiz präsentieren. Die Präsentationen sind einem breiten Publikum auf Youtube zugänglich.
Projekt-Demonstrationen und Auftritte der ESA-Astronauten Thomas Reiter und Claude Nicollier live auf Youtube
Ziel der von Space Innovation koordinierten Kampagne „IGLUNA ESA_Lab@CH“ ist es, die Entwicklung innovativer Technologien für die Zukunft der Weltraumforschung sowie zur Verbesserung des Lebens auf der Erde zu fördern und junge vielversprechende Ingenieur*innen in Kontakt mit großen Space-Unternehmen zu bringen. Mehr als 250 Studierende von neun Universitäten haben mit 12 studentischen Teams an der diesjährigen Kampagne teilgenommen. Sie begannen bereits 2020, ihre Weltraumtechnologien rund um das Thema „Ein Weltraumhabitat mit Fernsteuerung“ zu entwickeln. Im Juni 2021 bestanden die Teams die letzte Prüfung, das Readiness Review. Nun gilt es, die Technologie vom 16. bis 25. Juli 2021 zu testen, zu demonstrieren und die vorliegenden Resultate vorzutragen. Die Teams stellen ihre Apparate auf dem Gipfel und auf der Mittelstation des mehr als 2000 Meter hohen Mount Pilatus nahe Luzern auf und müssen es dann von einem Kontrollraum im „Verkehrshaus“ aus der Ferne steuern. Jedes Team hat eine Stunde Zeit, um sein Projekt während der „Project Shows“ vorzustellen. Zusätzliche Höhepunkte sind die Auftritte von bekannten Persönlichkeiten aus der Raumfahrt wie der ESA-Astronauten Thomas Reiter und Claude Nicollier. Die verschiedenen Programmpunkte werden live auf Youtube zu sehen sein. Mehr erfahren…