Skip to main content
Aktuelles

Ries-Einschlag: Gesteinsregen bis in die Schweiz

By 17. April 2021Juli 6th, 2022No Comments

Geschockte Quarze belegen Fallout noch 180 Kilometer südlich des Nördlinger Ries

Weiter als gedacht: Beim Einschlag, der vor 15 Millionen Jahren das Nördlinger Ries schuf, wurden Gestein und Trümmer nicht nur in Einschlagsrichtung des Asteroiden weggeschleudert. Selbst 180 Kilometer weiter südlich regnete es damals noch größere und kleinere Gesteinsbrocken, wie geologische Analysen belegen. Überraschend ist dabei, dass selbst scharfkantiger Quarzstaub es bis in die Schweiz schaffte.

Es muss ein denkwürdiger Tag gewesen sein, im subtropisch warmen Alpenvorland vor fünfzehn Millionen Jahren: Aus Südwesten rast ein gut ein Kilometer großer Asteroid heran und schlägt mit enormer Geschwindigkeit ein. Ein greller Feuerball mit der Energie von 16 Millionen Hiroshima-Bomben ist die Folge, in dem große Teile des Untergrundgesteins verdampfen und neue Minerale entstehen. Heute zeugt von dieser Katastrophe das Nördlinger Ries – einer der am besten erhaltenen Einschlagskrater der Welt.

Während die direkt beim Einschlag ausgeschleuderten Gesteinstrümmer eine meterdicke Schicht bis in 40 Kilometer Entfernung bilden, geht das verdampfte Material weiter entfernt nieder: Als Regen aus glasig erstarrten Gesteinströpfchen fällt dieser Suevit in einem Umkreis von bis zu 500 Kilometer – allerdings vorwiegend in nordöstlicher Richtung, in Flugrichtung des Asteroiden.

Fund inmitten des Blockhorizonts

Doch es gab damals noch andere „Ferntransporte“ von Einschlags-Relikten, wie nun Sanna Holm-Alwmark von der Universität Kopenhagen und ihre Kollegen herausgefunden haben. Entdeckt haben sie dies, als sie den sogenannten „Blockhorizont“ in der Nordost-Schweiz näher untersuchten – eine rund zehn Zentimeter dicke Schicht aus durcheinandergewürfelten, eckigen Gesteinsbrocken. Mehr erfahren…