Jahrzehntelang galt die komplett vergletscherte Welt als absurde Idee. Mittlerweile weiß man: Einst war die Erde wirklich ein Eisplanet. Doch wie überstand das Leben das Eishaus?
Das Wetter verdiente seinen Namen nicht. Es gab keine Hurrikans oder Tornados. Es gab überhaupt keine Stürme, nirgendwo. Die kalte Luft konnte kaum Feuchtigkeit aufnehmen, es fiel weltweit weder Regen noch Schnee. Abgesehen von jahreszeitlich schwankenden Temperaturen herrschte an jedem Punkt der Erdoberfläche das gleiche Wetter, und das war bestialisch kalt. Die Erde erlebte einen perfekten Dornröschenschlaf: Kilometerdicke Gletscher hatten sich von den Polen aus ausgebreitet, hin zu den gemäßigten Zonen und zum Schluss sogar dorthin, wo die Sonne am intensivsten wärmt: bis in die Tropen und zum Äquator. Die Erde war zu einem Schneeball geworden, der das Licht der Sonne ins All zurückwarf. Ein extremes klimatisches Ereignis, das in zwei Vorstößen am Ende des Präkambriums – vor etwa 600 Millionen Jahren – insgesamt 67 Millionen Jahre anhalten sollte. Mehr erfahren…