Seltene Erden sind für viele Schlüsseltechnologien von Relevanz. Mit dem jüngsten Fund in Schweden könnte Europas Abhängigkeit von Importen verringert werden
Norbert Regitnig-Tillian
Das Aufatmen war in Europa deutlich zu hören, als Jan Monström, Chef des staatlichen schwedischen Bergbauunternehmens LKAB, Mitte Jänner „die gute Nachricht“ gemeinsam mit Schwedens Energieministerin Ebban Bosch verkündete. Rund um das schwedische, nördlich des Polarkreises gelegene Bergbaustädtchen Kiruna sollen mindestens eine Million Tonnen an seltenen Erden lagern – ein Sensationsfund, der Kiruna mit einem Schlag zur größten Lagerstätte Europas für Seltenerdmetalle machte und in die Schlagzeilen brachte.
Wie schnell die neu entdeckten Lagerstätten nördlich von Kiruna tatsächlich abgebaut werden können, wird sich weisen. Derzeit geht man von einer Anlaufphase von zehn bis 15 Jahren aus.
„Das ließe sich, wenn notwendig, wahrscheinlich dramatisch verkürzen, weil nicht nur technische, sondern genehmigungsrechtliche Aspekte eine Rolle spielen“, sagt Achim Walter Hassel, Experte für seltene Erden und Vorstand des Instituts für Chemische Technologie Anorganischer Stoffe an der Universität Linz. Nach Meinung des Experten für seltene Erden ist der Kiruna-Fund durchaus bedeutsam: „Die Größe des Fundes entspricht in etwa der vierfachen Weltjahresproduktion aus dem Jahr 2021“, sagt Hassel. „Diese Menge hat eine strategische Bedeutung für die Europäische Union.“ Mehr erfahren….