Die Vorstellung, dass es bei Erdbeben eine Bruchfläche gibt, muss womöglich korrigiert werden. Darauf weist eine aktuelle Studie von Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) unter Beteiligung des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ und internationaler Partnerinstitutionen hin. Demnach wäre es treffender, von einer Bruchschicht mit zahlreichen, zum Teil parallel liegenden Bruchflächen zu sprechen. Die Ergebnisse der Arbeit können nach Ansicht der Autor:innen dazu beitragen, realistischere Modelle für Erdbeben und Erdbebengefährdung in Subduktionszonen zu erstellen. Die Studie ist in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.
Das internationale Team um Erstautorin Caroline Chalumeau vom KIT untersuchte eine Serie von Beben in Ecuador an der Westküste Südamerikas. Dort taucht die Pazifische Platte unter die kontinentale Südamerikanische Platte ab. Ein solches Abtauchen, in der Fachsprache Subduktion, führt immer wieder zu sehr schweren Erdbeben. So ist auch die jüngste Bebenserie in Taiwan, deren Hauptbeben Anfang April an der Ostküste neun Menschen tötete und große Schäden verursachte, auf Subduktion zurückzuführen. Mehr erfahren…