Analyse von Wirbeltier-Aussterben deutet auf Zyklus von 27 Millionen Jahren hin
Mysteriöse Regelmäßigkeit: Offenbar gibt es bei den irdischen Massenaussterben doch ein zeitliches Muster. Demnach treten solche geo-ökologischen Katastrophen im Schnitt alle 27 Millionen Jahre auf, wie nun eine Studie bestätigt. Ihr zufolge gab es diesen Takt nicht nur bei den Aussterben von Meeresbewohnern, sondern auch in der Geschichte der Landwirbeltiere. Was allerdings die Ursache dieser Aussterbezyklen ist, bleibt bislang rätselhaft.
Ob das Ende der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren, das schlimmste Massenaussterben der Erdgeschichte vor gut 250 Millionen Jahren oder das Verschwinden vieler früher Säugetiere vor 33,9 Millionen Jahren: Immer wieder haben Massenaussterben die Organismenwelt unseres Planeten stark dezimiert und verändert. Die Ursachen für einige Ereignisse sind umstritten, oft scheinen aber Asteroideneinschläge und langanhaltende Ausbrüche großer Vulkanprovinzen eine ausschlaggebende Rolle zu spielen.
Landwirbeltiere als „Testobjekte“
Doch es gibt eine weitere strittige Frage: Wie regelmäßig ereignen sich solche Massenaussterben? Für das Aussterben von urzeitlichen Meeresbewohnern könnte es tatsächlich eine Art Zyklus geben: Schon vor längerer Zeit stellten Wissenschaftler fest, dass sich bei marine Organismen solche Ereignisse im Schnitt alle 26 bis 27 Millionen Jahre wiederholt haben. Allerdings blieb diese Deutung umstritten.
Jetzt haben Michael Rampino von der New York University und seine Kollegen untersucht, ob sich Hinweise auf einen solche Zyklus auch in der Geschichte der Landwirbeltiere finden. Dafür berücksichtigten sie zehn anhand von Fossilien und Isotopenanalysen datierte Aussterbe-Ereignissen der letzten 300 Millionen Jahre. Deren zeitliche Abfolge analysierten sie mithilfe zweier statistischer Verfahren.
Eine Methode wickelt den Zeitstrahl rechnerisch um einen Kreis und prüft, ob es einen Radius gibt, bei dem alle Ereignisse übereinander liegen. „Wenn man den korrekten Zeitabstand gefunden hat, würde eine periodische Abfolge einen Cluster an einer Stelle des Kreises bilden“, erklären die Forscher. Mehr erfahren…