Eine sichere, umweltschonende und dabei gleichzeitig effiziente Gewinnung – So sieht der Bergbau der Zukunft aus. Eine selbstlernende Software des Freiberger Startups CLMineOpt (Closed-Loop Mine Monitoring for Process Optimization) soll Bergbauunternehmen bei diesem Vorhaben künftig unterstützen.
„Wir überführen Geodaten in Bergbauintelligenz“, erklärt Projektleiter Andreas Geier vom Institut für Markscheidewesen und Geodäsie der TU Bergakademie Freiberg. Dafür ermitteln die Wissenschaftler mit Hilfe moderner Online-Sensorik die Beschaffenheit der abgebauten Minerale, analysieren diese Daten und integrieren sie in Echtzeit in das Lagerstättenmodell.
„Bergbauunternehmen sehen dadurch direkt, ob sich ein Abbau lohnt und können ihren Abbauplan anpassen und optimieren. Mit der kontinuierlich Aktualisierung und Erweiterung des Lagerstättenmodells entwickelt sich ein ‚selbstlernender Gewinnungsprozess‘“, so Geier.
Damit unterstützen die Wissenschaftler Bergbauunternehmen bei der Weiterentwicklung eines sicheren, effizienten und ressourcenschonenden Abbauprozesses und kommen dem Bergbau 4.0 einen Schritt näher.
Entwickelt wird die Software von Andreas Geier und einem internationalen Team aus Spezialisten für Geoinformatik, Markscheidewesen und Geodäsie, Geologie, Bergbau und Betriebswirtschaft. Bis Oktober 2020 wollen sie Konzepte für ein geotechnisches Sicherheitsmonitoring und eine qualitätsoptimierte Prozessführung im Bergbau erarbeiten und diese in Pilotanwendungen bei Industriepartnern testen.
Wissenschaftlich wird das Projekt durch Prof. Dr. Jörg Benndorf, Leiter des Institutes für Markscheidewesen und Geodäsie der TU Bergakademie Freiberg und Prof. Dr. Helmut Mischo, Leiter des Institutes für Rohstoffabbau und Spezialverfahren unter Tage, sowie Dr. David Buttgereit Geschäftsführer (CEO) XGraphic Ingenieurgesellschaft GmbH begleitet. Das Start-up-Projekt wird ebenfalls durch das Gründernetzwerk SAXEED unterstützt.
Das Projekt CLMineOpt wird im Rahmen eines EXIST-Forschungstransfers durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Mehr erfahren…