Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen haben sich die österreichischen Gletscher so stark zurückgezogen wie im Messjahr 2021/22. Laut dem aktuellen Bericht des Gletschermessdienstes des Alpenvereins könnten die rund 900 Gletscher Österreichs bereits in 50 Jahren verschwunden sein.
Am stärksten von der Schmelze betroffen ist das Schlatenkees in Osttirol, gefolgt von der Pasterze: Sie zog sich vergangenes Jahr um 87,4 Meter zurück, mehr als doppelt so viel wie im Jahr zuvor – mehr dazu in Pasterze verlor Eis in Donauturm-Länge (kaernten.ORF.at); auch beim Schladminger Gletscher im Dachsteinmassiv waren es über 20 Meter.
Fehlender Schnee im letzten Winter und der überdurchschnittlich heiße Sommer seien die Gründe für den rapiden Gletscherschwund, so Andreas Kellerer-Pirklbauer vom Institut für Geografie an der Uni Graz, das den Bericht im Auftrag des Alpenvereins erstellt.
Die Schneereserven seien schon im Juli aufgebraucht gewesen, das Gletschereis hatte keinen Schutz mehr. „Das Eis ist ja sozusagen das Erbe, und da geht’s darum, wenn es ein guter Winter und ein guter Sommer für die Gletscher wäre, dann bleibt eben viel von diesem Erbe zurück – das war aber nicht der Fall. Viel von dem Eis ist weggeschmolzen.“ Mehr erfahren…
