Im Jahr 1861 ereignete sich auf der Insel Sumatra ein verheerendes Erdbeben. Der große Ruck kam jedoch alles andere als plötzlich. Über Jahrzehnte hatte er sich aufgebaut.
von Stephanie Pappas
in verheerendes Erdbeben, das die indonesische Insel Sumatra im Jahr 1861 erschütterte, wurde lange Zeit für einen plötzlichen Bruch auf einer zuvor ruhenden Verwerfung gehalten. Doch neue Forschungen zeigen, dass die tektonischen Platten unter der Insel schon 32 Jahre vor dem katastrophalen Ereignis langsam und leise gegeneinanderrumpelten.
Dieses jahrzehntelange, stille Erdbeben – im Englischen auch »slow slip event« genannt – war die längste Sequenz dieser Art, die jemals entdeckt wurde. Es war zu tief und stetig, um während seines Verlaufs bemerkt zu werden. Doch es könnte den massiven Erdbebensturm von 1861 mit einer Stärke von mindestens 8,5 ausgelöst haben, der wiederum zu einem Tsunami führte, der Tausende von Menschen tötete. Das geht aus einer Studie in »Nature Geoscience« hervor. Die Erkenntnisse könnten helfen, besser auf gefährliche Beben zu achten.
Wie Erdbeben, die an der Erdoberfläche zu spüren sind, entstehen Slow-Slip-Beben, wenn sich zwei Krustensegmente gegeneinanderbewegen. Einige Verwerfungen werden heute mit seismischen Instrumenten oder GPS-Technologie auf langsames Gleiten überwacht, aber das Aufspüren solcher Ereignisse an abgelegenen Verwerfungen ist weiterhin sehr schwierig. Mehr erfahren…