In Manganknollenfeldern lagern Rohstoffe wie zum Greifen nah. Zugleich sind sie Hotspots der Artenvielfalt. Was, wenn dort künftig Roboter kreuz und quer das Sediment durchwühlen?
Aus dem hellen Schlammboden des Pazifischen Ozeans ragt ein schlanker Stiel empor, an seinen antennenartigen Fortsätzen hängen lumineszente Blasen – ein Fleisch fressender Schwamm. Der Tauchroboter surrt weiter. Eine elfenbeinbleiche Blume kommt ins Blickfeld – eine Seeanemone mit fleischigen Fangarmen. Die Scheinwerfer strahlen einen Zweig voller Knospen an – eine hellrote Weichkoralle mit weißen Minipolypen. Geisterhafte Gestalten schweben über dem Boden, wie der kleine Dumbo-Oktopus mit den beiden flappenden Flossen.
Auf fast 5000 Meter Tiefe ist das Wasser eisig, ein bis zwei Grad kalt. Es stammt aus der Antarktis und strömte am Boden entlang nach Norden. Die Oberfläche ist hier unten fast vergessen. Nur die weißen Flocken aus Bakterien-, Tier- und Algenresten, die herabrieseln, verraten, dass dort oben mehr sein muss als unergründliche Schwärze. Meeresschnee ist eine willkommene Nahrungsquelle in den kargen, dünn besiedelten Schlammebenen. Was hier wächst, wächst langsam, wird aber oft sehr alt. Mehr erfahren…