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Tod durch Bronzezeit-Tsunami

By 4. Januar 2022Juli 6th, 2022No Comments

Archäologen entdeckten erstes Opfer des Thera-Ausbruchs vor rund 3.500 Jahren

Spektakulärer Fund: In der Türkei haben Archäologen erstmals die Überreste eines Menschen entdeckt, der durch die schlimmste Katastrophe der europäischen Bronzezeit starb – den Ausbruch des Vulkans Thera in der Ägäis. Der junge Mann wurde von einer einstürzenden Mauer verschüttet, als ein Tsunami seinen Wohnort Cesme-Baglararasi überflutete und zerstörte. Nahebei lagen auch die Gebeine eines durch die Flutwelle getöteten Hundes.

Der Ausbruch des Thera-Vulkans in der Ägäis war eine der größten Katastrophen der europäischen Bronzezeit. Die mehrphasige Eruption vor gut 3.500 Jahren zerriss die Insel Thera – heute Santorini – und verteilte Asche und Vulkanmaterial über dem gesamten östlichen Mittelmeerraum. Starke pyroklastische Ströme und möglicherweise auch der Kollaps der Caldera verursachten Tsunamis, die die umliegenden Küsten überfluteten. Möglicherweise hatte diese Katastrophe auch Mitschuld am Ende der Minoer – der ersten Hochkultur Europas.

Merkwürdig jedoch: „Trotz der Stärke dieses Ereignisses wurden bisher noch nie Überreste von menschlichen Opfern dieser Katastrophe identifiziert, nicht einmal im besonders stark betroffenen Gebiet um Aktrotiri“, erklären Vasif Sahoglu von der Universität Ankara und seine Kollegen. Einige Archäologen vermuten, dass die Einwohner der meisten Orte rechtzeitig fliehen konnten, andere halten es für wahrscheinlich, dass pyroklastische Ströme die Menschen im nahen Umfeld des Vulkans komplett verbrennen ließen.

Klare Spuren eines verheerenden Tsunamis

Welche Folgen die Katastrophe für den 227 Kilometer von Thera entfernten Ort Cesme-Baglararasi an der Westküste der Türkei hatte, haben Sahoglu und sein Team nun näher untersucht. Dafür führten sie Ausgrabungen in dem einst blühenden Hafen- und Handelsort durch, bei dem sie bis in die bronzezeitlichen Schichten vordrangen. Mehr erfahren…