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Tonga-Ausbruch reichte bis in den Weltraum

By 12. Mai 2022Juli 6th, 2022No Comments

Satelliten detektierten nach der Eruption nie zuvor gemessene Effekte in der Ionosphäre

Hoch hinaus reichende Folgen: Die Auswirkungen des Vulkanausbruchs in Tonga Anfang 2022 reichten bis an die Grenze des Weltraums, wie Satellitendaten belegen. Demnach verursachte die Druckwelle der Eruption selbst in der Ionosphäre rekordschnelle Sturmwinde. Dies kehrte die Flussrichtung eines globusumspannenden Stroms geladener Teilchen um und verstärkte diesen Elektrojet um das Fünffache – solche Effekte wurden nie zuvor nach irdischen Ereignissen detektiert.

Als der Unterseevulkan Hunga Tonga-Hunga Ha‘apai am 15. Januar 2022 ausbrach, war dies nicht nur die stärkste Vulkaneruption seit 30 Jahren – die Auswirkungen waren weltweit zu spüren. Der Ausbruch verursachte ein Seebeben und Tsunamis, die sich im ganzen Pazifik ausbreiteten und für Überschwemmungen sorgten. Die riesige Aschewolke überzog das gesamte Tonga-Archipel mit giftiger Vulkanasche und erreichte auch Australien und Neuseeland. Die enorme Druckwelle des Ausbruchs raste einmal um die Erde und wurde sogar in Deutschland registriert.

Satelliten registrierten Ionosphären-Effekte

Doch war nicht alles: Satellitendaten enthüllen, dass sich die Eruption sogar bis an den Rand des Weltraums auswirkte. Für ihre Studie hatten Brian Harding von der University of California in Berkeley und sein Team Daten des NASA-Satelliten ICON und der Swarm-Satelliten der ESA ausgewertet – Sonden, die den Zustand der irdischen Ionosphäre überwachen und damit der Atmosphärenschicht, die in 80 Kilometer Höhe beginnt und allmählich in den interplanetaren Weltraum übergeht.

Normalerweise ist das dünne, geladene Plasma der Ionosphäre von schnellen Strömen geladener Teilchen geprägt, die entlang der Magnetfeldlinien um die Erde rasen. Bei Sonnenstürmen und anderen kosmischen Ereignissen kommt es zu Turbulenzen, die dann unter anderem Polarlichter verursachen.

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