Je mehr Details zum Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai im Pazifik am 15. Januar 2022 bekannt werden, desto deutlicher zeigt sich, welcher Katastrophe die Welt entgangen sein könnte. Die elfstündige Eruption verwüstete zwar Teile des Tonga-Archipels, bedeckte einige Inseln mit Asche, vernichtete die Ernten und kostete mindestens drei Menschen das Leben. Doch verhinderte der Ausbruch unter Wasser wohl noch größere Schäden. Mit welcher Wucht der Vulkan in die Luft flog, zeigt erneut eine Studie von Corwin Wright von der University of Bath und seinem Team in »Nature«.
Die Eruption trieb demnach nicht nur Aschewolken bis in die Stratosphäre und löste mysteriöse Wellen in der Atmosphäre aus, sondern jagte auch Druckwellen rund um die Erde, die ein bislang nicht gekanntes Tempo erreichten. Nach den Auswertungen von Wright und Co schossen sie mit Geschwindigkeiten von bis zu 1158 Kilometern pro Stunde um den Globus: Werte, die man so noch nicht gemessen hat.
»Die Geschwindigkeit liegt sehr nahe am theoretischen Maximum«, sagt Wright. Die Arbeitsgruppe profitierte bei ihrer Analyse von einer Vielzahl an Daten weltweit verteilter Messstationen, welche den Ausbruch ebenso aufzeichneten wie zahlreiche Satelliten. Die ausgelösten Wellen in der Atmosphäre lagen demnach im Bereich, wie man sie für den Ausbruch das Krakataus 1883 gemessen hat. Ohnehin gilt die Eruption des Hunga Tongas als die stärkste seit 1991, als der Pinatubo auf den Philippinen explodierte. Mehr erfahren…