Senckenberg-Wissenschaftler aus Görlitz haben das Vulkanvorkommen in Stolpen bei Dresden untersucht. Sie kommen zu dem Schluss, dass es sich bei dem Burgberg um einen Maar-Diatrem-Vulkan handelt. Bisher war man davon ausgegangen, dass die Gesteine auf einen unterirdisch entstandenen Subvulkan zurückzuführen sind. Zudem zeigen die Forscher in ihrer kürzlich im Fachjournal „Journal of Geoscience“ erschienenen Studie, dass die Stolpen-Vulkanite aufgrund der mineralogischen Zusammensetzung nicht länger als weltweite Typlokalität für Basalt gelten können.
Georgius Agricola, geboren 1494 in Glauchau und 1555 verstorben in Chemnitz, gilt als „Vater der Mineralogie“ und Wegbereiter der modernen Geologie und Bergbaukunde. 1546 beschrieb der Gelehrte während einer seiner zahlreichen Reisen im sächsischen Erzgebirge die Vulkanvorkommen von Stolpen als Basalte. Seitdem gilt Stolpen als Typlokalität für das basische Ergussgestein Basalt.
Agricola bezieht sich dabei auf eine fehlerhafte Abschrift des römischen Gelehrten Plinius dem Älteren, der dafür ursprünglich den Begriff Basanit verwendete hatte. „Wie wir heute wissen ist der Begriff Basalt ein Abschreibefehler oder wie Sprachwissenschaftler sagen ein reines Geist-Wort, welches es so nie gab, aber heute noch verwendet wird,“ erklärt Dr. Olaf Tietz vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz und fährt fort: „Unsere neuesten Untersuchungen zeigen aber, dass die Stolpener Vulkanite gar keine Basalte sind!“ Aufgrund der gesteinschemischen und mikroskopischen Ergebnisse müssen die Gesteine nach heutiger Nomenklatur als Basanit eingestuft werden. Mehr erfahren…