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Aktuelles

Ungeteilte Aufmerksamkeit für den Ozean

By 12. Februar 2021Juli 6th, 2022No Comments

Am 15. Februar bevölkern von 18 bis 21 Uhr im Rahmen der UN-Ozeandekade Meeresbewohner die Fassade des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst. Warum die Ozeane mehr Aufmerksamkeit verdienen, erzählt Professor Gert Wörheide im Interview.

Herr Professor Wörheide, was verbirgt sich denn hinter der Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung?

Die UN hat 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung entwickelt, Ziel Nummer 14 ist „Leben unter Wasser“, um die Ozeane und Meeresressourcen nachhaltig zu nutzen. Die Dekade der Ozeanforschung wurde nun von der UN ausgerufen, um diesen Zielen näherzukommen und Aufmerksamkeit für die Bedeutung der Ozeane zu schaffen. Dabei ist die UN-Ozeandekade keine Dachorganisation, die die Forschung automatisch vereint. Sie soll vor allem einen Anreiz für eine intensivere Koordination und Nutzung der Forschungsdaten schaffen, um eine bessere Integration in den politischen Entscheidungsprozessen zu fördern. Ich bin sehr gespannt, was sich in den nächsten Jahren ergibt.

Welche Rolle spielt der Ozean denn für die Erde und die Bevölkerung?

Der Ozean ist der größte Lebensraum auf unserem Planeten. Über 70 Prozent der Erdoberfläche wird von den Ozeanen bedeckt und sie bilden damit einen gigantischen Lebensraum. Es wird davon ausgegangen, dass alles Leben im Ozean entstanden ist und sich bis vor ca. 400 Millionen Jahren noch alles Leben im Meer abgespielt hat. Heute stellen Ozeane Nahrungsressourcen zur Verfügung, nehmen einen Teil des vom Menschen produzierten CO2 auf und puffern durch Wärmeaufnahme auch die globale Erderwärmung ein Stück weit ab.

Durch eben die Erderwärmung wandeln sich die Ozeane allerdings zunehmend. Fische wandern aus den Tropen ab und unterbrechen damit eine Nahrungskette, auf die viele bevölkerungsreiche Länder dringend angewiesen sind. Korallenriffe – der artenreichste Lebensraum im Meer – sind global durch die sogenannte Korallenbleiche, hervorgerufen durch erhöhte Meeresoberflächen-Temperaturen, vom Aussterben bedroht. Es sieht nicht gut aus für den Ozean der Zukunft, aber bis heute wissen wir nicht genau, wie es weitergeht. Deshalb benötigen wir so viel maritime Forschung wie möglich, um den Wandel des Lebensraums Ozean zu erkennen und zu lernen, wie wir ihn und die dort lebenden Organismen nachhaltig nutzen und bewirtschaften können.

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