Hierzulande könnten große Grafitvorkommen schlummern. Forschende spüren der begehrten Ressource mit Elektroden und historischen Daten nach
Grafit ist nicht gerade das trendigste Material in der Erdkruste. Es verblasst ein wenig neben „Berühmtheiten“ wie Lithium oder seltenen Erden. Dennoch hat es einen fixen Platz in der wirtschaftlichen Verwertung. Hauptsächlich kommt es in Feuerfestmaterialien zum Einsatz, mit denen Hochöfen ausgekleidet werden. Parallel dazu wird sein Einsatz in Elektroden von Lithium-Ionen-Batterien immer wichtiger.
Die Europäische Kommission hat natürliches Grafit 2020 zu einem „kritischen Rohstoff“ erklärt. Politisch brisant ist der Umstand, dass Europa fast die Hälfte seines Grafitbedarfs aus China bezieht. Nur zwei Prozent werden von EU-Staaten geliefert, weitere drei Prozent aus Recycling gewonnen. Ein Ausbau der innereuropäischen Grafitgewinnung wäre politisch wie wirtschaftlich durchaus vorteilhaft, setzt jedoch eine Erhebung der Potenziale in den jeweiligen Ländern voraus.
In Österreich obliegt diese Aufgabe der Geologischen Bundesanstalt, einer Forschungseinrichtung, die organisatorisch dem Wissenschaftsministerium untersteht. Hierzulande blickt man auf eine lange Tradition im Grafit-Bergbau zurück, die ihre Ursprünge im 18. Jahrhundert hat. Die Hochzeit des Abbaus ist längst vorüber, dennoch vermuten Experten große heimische Vorkommen. Mehr erfahren…