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Unterbrochen: Flüsse von über 260.000 Kilometern Gesamtlänge gefährdet

By 17. August 2021Juli 6th, 2022No Comments

Wasserkraftdämme schaden der Biodiversität und tragen wenig zum Klimaschutz bei

Ein internationales Forscher*innen-Team, unter ihnen Senckenberg-Generaldirektor Klement Tockner, hat die weltweite Beeinträchtigung von Flüssen durch geplante Staudämme dokumentiert. Sie kommen zu dem Schluss, dass Fließgewässer von insgesamt mehr als 260.000 Kilometern Länge durch zukünftige Staudämme nicht mehr frei fließen könnten – mit massiven Auswirkungen auf die einzigartige biologische Vielfalt und die vielfältigen Leistungen dieser Gewässer. Gleichzeitig zeigen die Wissenschaftler*innen, dass die geplanten Staudämme weniger als zwei Prozent der erneuerbaren Energie erzeugen, die bis 2050 nötig wäre, um den globalen Temperaturanstieg unter 1,5 Grad Celsius zu halten. Die Studie erscheint im Fachjournal „Global Sustainability“.

Staudämme und Stauseen tragen maßgeblich dazu bei, dass Bäche und Flüsse nicht mehr frei fließen dürfen – mit dem Ziel der Energiegewinnung oder der Regulierung des Flusslaufes. „In unserer neuen Studie zeigen wir, dass weltweit Flüsse mit einer Gesamtlänge von 260.000 Kilometern durch den Bau von neuen Wasserkraftwerken beeinträchtigt würden – das entspricht in etwa der Länge einer sechsfachen Erdumrundung. Diese Flüsse würden in Folge der Staudämme ihren Status als ‚frei fließend‘ verlieren“, erklärt Prof. Dr. Klement Tockner, Gewässerökologe und Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

Auch die weltweit größten Flüsse wie der Amazonas oder der Kongo gehören zu denen, die durch den Ausbau der Wasserkraft unterbrochen und gefährdet würden. Das Forscher*innen-Team plädiert – auch im Hinblick auf die Weltnaturschutzkonferenz im Oktober diesen Jahres – daher an die Entscheidungsträger*innen eine sorgfältige Abwägung zwischen einem weiteren Ausbau der Wasserkraft und der Erhaltung von intakten Gewässern zu treffen. Mehr erfahren…