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Unterwegs in den Anden – Geoforschende auf Exkursion in Argentinien

By 3. Dezember 2021Juli 6th, 2022No Comments

Ende November 2021 begeben sich Doktorandinnen und Doktoranden des internationalen Graduiertenkollegs „StRATEGy“ und des dualen Promotionsprogramms des DAAD-geförderten Deutsch-Argentinischen Hochschulzentrums auf eine Forschungsreise nach Argentinien. Zwei Wochen lang werden die Nachwuchsforschenden unter Anleitung von Prof. Dr. Bodo Bookhagen und Prof. Manfred Strecker, Ph.D. aus dem Institut für Geowissenschaften im Gelände geologische Daten aufnehmen und anschließend weiterverarbeiten. In der Andenprovinz Salta im Nordwesten Argentiniens stoßen auch Mitglieder der beiden argentinischen Partnerprogramme unter Leitung von Prof. Laura Giambiagi (Mendoza), Prof. Fernando Hongn und Dr. Carolina Montero (Salta) dazu. Gemeinsam wollen die Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler die spektakulären Aufschlüsse in der Ostkordillere der Anden bei mehrfachen Geländebegehungen vermessen und in anschließenden Trainings mithilfe computergestützter Methoden auswerten. Finanziert wird die Reise durch das DeArGeoNet-Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). In einem Online-Tagebuch auf der Homepage der Uni Potsdam werden die Doktorandinnen und Doktoranden von ihren Erkundungen und Erlebnissen unterwegs berichten.

Oft sind klimatisch oder tektonisch gesteuerte Ereignisse Teil komplexer, vielschichtiger Probleme und Prozessabläufe, da sie ohne Rücksicht auf politische Grenzen stattfinden, mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auftreten und sich zu unterschiedlichen Zeiten bemerkbar machen. Wie die Auswirkungen von Erdbeben und Überschwemmungen in letzter Zeit deutlich gezeigt haben, ist es daher wichtig, dass wir Extremereignisse besser verstehen; vor allem auch im Hinblick auf Prozesse, die in der jüngeren geologischen Vergangenheit stattgefunden haben, da sie wiederkehrende Phänomene darstellen, sind solche vergangenen Ereignisse häufig in Gesteins- und Sedimentabfolgen „archiviert“, aber sie lassen sich auch über Landformen, wie zum Beispiel im Falle von Erdbeben-Bruchstufen oder Falten, für eine detaillierte Analyse vor Ort und eine anschließende Betrachtung von Gefährdungsszenarien nutzen. Weiterhin sind neue Instrumente und Technologien sowie multidisziplinäre Ansätze erforderlich, um die beteiligten Prozesse zu charakterisieren und zu quantifizieren. Zu diesem neuen Instrumentarium gehören Beobachtungen durch Fernerkundungsmethoden mit unbemannten Flugzeugen oder Satelliten, aber auch moderne Sensoren globaler Navigationssatellitensysteme (GNSS), die dann mit den Feldbeobachtungen kombiniert werden können. Genau an dieser Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Messmethoden, Geländebeobachtungen und Prozessen auf unterschiedlichen Zeitskalen setzt das Konzept des diesjährigen StRATEGy-Geländekurses in Argentinien an. Die Exkursion soll dazu dienen, unterschiedliche methodische Ansätze im internationalen Kontext anzuwenden, zu diskutieren und zu bewerten. Mehr erfahren…