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Fossile Spuren auf einer Felsoberfläche in Südafrika geben erstaunliche Einblicke in das Leben vor 250 Millionen Jahren: Die im Gestein konservierten Abdrücke zeigen, wie sich große räuberische Amphibien aus dem späten Perm fortbewegt haben. Demnach schwammen die sogenannten rhinesuchiden Temnospondylen ähnlich wie heutige Krokodile, indem sie die Beine anzogen und den Schwanz als Antrieb nutzten. Ausgewertet werden konnten die Spuren anhand moderner 3D-Scans, die eine detaillierte Analyse der mehr als einen Meter langen Abdrücke ermöglichten.

Im späten Perm, vor rund 250 Millionen Jahren, zählten große, räuberische Amphibien, die sogenannten Temnospondylen, zu den Spitzenprädatoren in den Süßwasser-Lebensräumen der Kontinente. Eine wichtige Fundstätte ist das Karoo-Becken in Südafrika. Dort waren die Temnospondylen durch die Familie der Rhinesuchidae vertreten. Skelettfunde legen nahe, dass einige Vertreter mehrere Meter groß werden konnten und dass ihr Körperbau heutigen Krokodilen oder großen Salamandern ähnelte. Über ihre Bewegungsmuster war bislang allerdings wenig bekannt.

Neue Methoden erforderlich

„Die meisten Vermutungen zum Verhalten der Rhinesuchidae basieren auf Interpretationen ihrer Skelettform“, berichtet ein Team um David Groenewald von der University of the Witwatersrand in Johannesburg in Südafrika. Doch solche Abschätzungen anhand des Knochenbaus lassen viele Fragen offen. Einige davon haben Groenewald und sein Team nun anhand von seltenen Spurenfossilien geklärt. Dabei handelt es sich um versteinerte Abdrücke im Untergrund, die die Urzeit-Räuber vor mehr als 250 Millionen Jahren am damaligen Grund eines ausgedehnten Sees hinterlassen haben.

Entdeckt wurden die Spuren bereits vor mehreren Jahren in einem Gebiet des Karoo-Beckens, das nach seinem Entdecker als Dave-Green-Paläofläche bezeichnet wird. „Obwohl die einzigartige Morphologie dieser Spuren und die Bedeutung des Fundortes bereits anerkannt wurden, sind weder der Fundort noch die Fährten vollständig beschrieben worden. Dies liegt vor allem daran, dass die traditionellen Abgussmethoden aufgrund der Größe der Abdrücke von mehr als einem Meter und der geringe Tiefe von unter fünf Millimetern nicht erfolgreich waren“, erklärt das Team. Mehr erfahren…