Ein deutsch-russisches Forscherteam rekonstruiert mithilfe von Proben aus uralten Seen die Klima- und Umweltgeschichte der vergangenen 130.000 Jahre. Die Daten liefern wichtige Erkenntnisse zum arktischen Klimasystem.
Eine Eisfläche im Nirgendwo, Temperaturen von 20 Grad Minus, dazu oftmals stürmischer Wind – es gibt angenehmere Orte, um Forschungsarbeit zu betreiben. Mehrere Wochen haben Forscherinnen und Forscher unter diesen Bedingungen in Zelten und einfachen Hütten in der russischen Arktis campiert, um Probenmaterial für das Projekt PLOT (Paleolimnological Transect) zu gewinnen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesforschungsministerium im Zuge der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit mit Russland.
Die seit 2013 laufenden Feldkampagnen konzentrierten sich auf fünf Seen entlang eines 6000 Kilometer breiten West-Ost-Korridors im nördlichen Russland. Einige der Seen sind von weitgehend unberührten Naturlandschaften umgeben und wurden durch Menschen kaum verändert. Sie sind also äußerst wertvoll für geologische Untersuchungen.
Zum Einsatz kam neuartiges Bohrgerät, mit dem bis zu 50 Meter tief in die Sedimente am Boden der Seen vorgedrungen werden konnte. Mit Hilfe einer modernen seismischen Technik erkundeten die Forscherteams zudem die dreidimensionale Sedimentarchitektur der Seen. Die Arbeiten wurden entweder von der geschlossenen Eisdecke oder von schwimmenden Plattformen aus durchgeführt. Mehr erfahren…