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Vulkan-Paradox: Rätselhafter Klimawandel durch extreme Vulkane

By 10. Mai 2022Juli 6th, 2022No Comments

Flutbasalte, die größten Vulkane der Erdgeschichte, bergen einen rätselhaften Widerspruch. Sie verändern das Klima drastisch – aber schon hunderttausende Jahre vor ihrem Ausbruch. Des Rätsels Lösung ist, dass die gigantischen Lavabrunnen ursprünglich gar nicht an die Oberfläche kommen. von Lars Fischer

Die größten Vulkanausbrüche der Erdgeschichte bergen ein Rätsel: Immer wieder haben Flutbasalte, die ganze Kontinente mit geschmolzenem Gestein bedecken, durch die von ihnen ausgestoßenen Gase das Weltklima drastisch verändert. Die gigantischen Lavaspalten, aus denen die bis heute kilometerdicken Lagen aus Basalt hervorbrachen, verursachten gleich mehrere der größten Katastrophen in der Geschichte des Lebens. Doch je genauer man die Ausbrüche solcher Lavaspalten untersuchte, desto deutlicher wurde, dass der zeitliche Ablauf nicht passt. Der Klimawandel – vermeintlich ausgelöst durch das aus der Lava austretende Kohlendioxid – erreicht seinen Höhepunkt meist schon mehrere hunderttausend Jahre vor den ersten Vulkanausbrüchen.

Nun schlagen Xiaochuan Tian und W. Roger Buck von der Columbia University in New York eine mögliche Erklärung für den scheinbaren Widerspruch vor. Laut ihrer aktuellen Veröffentlichung in »Nature Geoscience« entstehen die eindrucksvollen, bis heute kilometerdicken Lavaströme an der Oberfläche erst in einer späten Phase des Ausbruchs – nachdem bereits immense Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt sind. Das zeigen die Forscher anhand von Computersimulationen zweier Flutbasalte – den rund 66 Millionen Jahre alten Deccan Trapps in Indien sowie dem deutlich kleineren, rund 16,5 Millionen Jahre alten Columbia-River-Flutbasalt. Beide Flutbasalte verursachten laut Analysen einen Erwärmungspuls, der deutlich vor den Ausbrüchen begann. Mehr erfahren…