Prof. Philip Jäger von der TU Clausthal nimmt auf der Veranstaltung in Göttingen die Tiefengeothermie als mögliche Lösung der kommunalen Wärmewende unter die Lupe.
„Die Wärmewende kann gelingen, wenn wir uns die richtigen Rahmenbedingungen geben.“ Diese Botschaft gab Prof. Stefan Holler (HAWK Hildesheim/Holzminden/ Göttingen) den Teilnehmenden des PraxisForums „Wärmewende“ mit auf den Weg. An der Veranstaltung des SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC) in Kooperation mit dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) nahmen Anfang September im Tagungs- und Veranstaltungshaus Alte Mensa der Universität Göttingen 56 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung teil. Sie erhielten in kurzen Vorträgen einen Überblick zu aktuellen Entwicklungen, innovativen Ansätzen sowie Best-Practices.
Laut Holler seien zunächst einmal Werkzeuge zur Modellierung und Simulation wichtig, um die Grundlagen für Handlungsstrategien, Entscheidungen und Projekte zu schaffen. Dabei basiere die Wärmeversorgung der Zukunft auf einer Vielzahl unterschiedlicher Wärmequellen, wie beispielsweise Abwärme, Abwasserwärme oder Solar- und Geothermie. Daran anknüpfend nahm Prof. Philip Jaeger (TU Clausthal) Tiefengeothermie als mögliche Lösung der kommunalen Wärmewende unter die Lupe. Dabei hob er unter anderem hohe Kosten, Bohrrisiken sowie strenge Sicherheitsvorgaben als Herausforderungen hervor. Laut Jaeger bremsten zudem oftmals der Fachkräftemangel sowie die unzureichende Anbindung an bestehende Wärmenetze weitere Bestrebungen aus. „Die Erzeugungskosten der Geothermie sind vergleichbar mit den Speicher- und Bereitstellungskosten von Wasserstoff“, so der Clausthaler Geothermie-Experte. Für den Ausbau von Geothermie-Projekten bräuchte es jedoch ähnlich große Investitionen wie etwa für die Windenergie. Mehr erfahren…