Auf dem Gebiet der heute weltgrößten Wüste verliefen einst Flüsse. Ein neues Klimamodell konnte den Prozess nun nachbilden
Reinhard Kleindl
Ein neues Klimamodell bildet erstmals im Detail die Zusammenhänge nach, die dafür sorgten, dass die Sahara in der Vergangenheit mehrmals deutlich feuchter war. Davon berichtet eine neue Studie im Fachjournal „Nature Communications„. Bekannt ist das Phänomen schon seit etwas mehr als zehn Jahren. Analysen von Sandablagerungen konnten belegen, dass die Sahara früher von Pflanzen bewachsen war, die viel Wasser benötigten. Die Proben stammten vom Meeresboden vor der Küste Guineas und gingen auf Verwehungen zurück.
Die neuen Forschungen decken einen Zeitraum von 800.000 Jahren ab und bestätigen, dass Feuchtperioden in Nordafrika alle 21.000 Jahre auftraten. Bedingt wurden diese Veränderungen durch die Präzessionsbewegung der Erdachse. Die Erde dreht sich nicht nur um ihre Achse, auch die Achse selbst rotiert, wie das von Kreiseln bekannt ist. Da die Erde die Sonne nicht auf einer Kreisbahn, sondern auf einer Ellipsenbahn umkreist, ändert sich die Distanz der beiden im Lauf des Jahres. Manchmal steht die Erde während des Winters auf der Nordhalbkugel der Sonne am nächsten, manchmal während des Sommers. Mehr erfahren…