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Was beim Fracking in Westkanada im Untergrund passiert

By 30. März 2021Juli 6th, 2022No Comments

Eigentlich interessiert sich das Forschungsteam gar nicht speziell für Fracking. Aber die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzen Fracking sozusagen als hochskalierten Laborversuch.

Was genau im Untergrund passiert, wenn die Erde in Westkanada ausgelöst durch Fracking-Aktivitäten bebt, untersucht ein Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der McGill University in Montreal. Das Team um die Bochumer Professorin Rebecca Harrington möchte grundsätzlich verstehen, wie Erdbeben – ob menschgemacht oder natürlich – entstehen. „Der Fracking-Prozess ist für uns so etwas wie ein hochskalierter Laborversuch“, erklärt Harrington, die die Gruppe Hydrogeomechanik an der RUB leitet. „Wir sehen, was passiert, wenn der Untergrund kontrollierten Stressbedingungen ausgesetzt wird – unter natürlichen Bedingungen wäre das viel schwieriger zu untersuchen.“ Das Wissenschaftsmagazin Rubin der RUB berichtet über die bisherigen Erkenntnisse.

Für ihre Arbeit werten die Forscherinnen und Forscher Aufzeichnungen von natürlichen und von menschgemachten Erdbeben aus. Eine der vielen Datenquellen sind die Erdbeben, die in einem 50 mal 50 Kilometer großen Areal im Western Canada Sedimentary Basin durch Fracking ausgelöst werden. Mit dem Verfahren lassen sich Öl- oder Gasvorkommen erschließen, die tief im Untergrund liegen. Eine Mischung aus Wasser, Sand und schwach konzentrierter Salzsäure wird mit hohem Druck in den Untergrund gepresst, um Risse im Gestein zu erzeugen und dieses durchlässig für das Gas oder Öl zu machen. Immer wieder entstehen dadurch Erdbeben.

Flüssigkeiten bewegen sich anders als erwartet

2018 trat ein Beben der Stärke 4,5 auf, und zwar sehr früh im Fracking-Prozess, als noch kaum Flüssigkeit injiziert worden war. „Das zeigt, dass die Flüssigkeiten sich im Untergrund auf eine Art und Weise bewegen, wie wir sie nicht erwarten würden“, sagt Harrington. Mehr erfahren…