Eigentlich schrumpft das antarktische Meereis bisher nicht. Der zweite Minusrekord binnen fünf Jahren wirft jedoch Fragen auf. Womöglich kehrt sich der Trend im Süden um. von Lars Fischer
Das antarktische Meereis hatte am 25. Februar 2022 seine geringste Ausdehnung seit Beginn der Messungen im Jahr 1979. Mit 1,908 Millionen Quadratkilometern unterbot es nicht nur den bisherigen Negativrekord von 2017, sondern lag dieses Jahr zum ersten Mal überhaupt unter der Grenze von zwei Millionen Quadratkilometern. Ursache des Minusrekords waren nach Ansicht von Fachleuten starke Winde, die Eis nahe der Küste aufs offene Meer trieben, wo es zerbrach. Anders als in der Arktis sieht man in der Antarktis bisher keinen klaren Trend durch den Klimawandel. Satellitendaten zeigen vielmehr einen leicht ansteigenden Trend in der Meereisbedeckung, der im Widerspruch zu Klimamodellen steht. Zwei Minusrekorde binnen fünf Jahren allerdings deuten darauf hin, dass sich auch die Antarktis in schwer einzuschätzender Weise zu verändern beginnt. Mehr erfahren…