Skip to main content
Aktuelles

Wie der Nordatlantik zum „Wärmepiraten“ wurde

By 18. Februar 2017Juli 6th, 2022No Comments

Der Golfstrom transportiert so viel Wärmeenergie über den Atlantik Richtung Nordosten, dass in Irland Palmen gedeihen und in Nordnorwegen im Winter die Häfen eisfrei bleiben. So wie er haben alle Ozeanströmungen großen Einfluss auf das globale Klima. Doch seit wann funktioniert dieses System so, wie wir es heute kennen? Und wie hat es sich dahin entwickelt? Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel veröffentlich jetzt neue Erkenntnisse dazu in der internationalen Fachzeitschrift Scientific Reports.

Ozeanströmungen bestimmen massiv unser Klima – der Golfstrom transportiert beispielsweise so viel Wärme aus dem tropischen Atlantik Richtung Nordosten, dass die Winter im nördlichen Europa im Verhältnis zu den Breitengraden relativ mild und feucht sind. Dieser Wärmetransport führt im Südatlantik gleichzeitig zu einer Abkühlung, ein Prozess, den man auch als "Wärmepiraterie" bezeichnet. Allerdings ist der Verlauf der globalen Ozeanströmungen, wie wir sie heute kennen, geologisch gesehen relativ jung. Er hat sich erst im Zeitraum von sechs bis  zweieinhalb Millionen Jahren vor heute entwickelt, in der erdgeschichtlichen Epoche des Pliozäns.

Bild Links:Vereinfachte Darstellung der heutigen globalen ozeanischen Umwälzzirkulation. Oberflächenströmungen in rot, tiefe Wassermassen in blau. Die mittelamerikanische Landbrücke, der Indonesische Seeweg und die Straße von Gibraltar (gelbe Rechtecke) besitzen einen Schlüsselfunktion für die Veränderlichkeit dieses Zirkulationsmusters. Die bearbeiteten Tiefbohrungen sind durch gelbe Punkte markiert (Karte: NOAA, Homepage GEOMAR).

Mehr erfahren …