Skip to main content
Aktuelles

Wie effizient ist Direct-Air-Capture?

By 2. November 2021Juli 6th, 2022No Comments

Umwelt-Fußabdruck von Technologien zur CO2-Filterung aus der Luft im Vergleich

CO2-Capture im Test: Forscher haben untersucht, wie hoch Energiebedarf, Rohstoffverbrauch und CO2-Ausstoß für zwei gängige Technologien zum Herausfiltern von Kohlendioxid aus der Luft sind. Das Ergebnis: Auf Aminwäsche basierende Niedertemperatur-Anlagen erzeugen pro extrahierter Tonne CO2 rund 0,3 Tonnen CO2 für ihren Energie- und Wärmebedarf. Bei „grünem“ Strom sinkt dies auf 0,15 Tonnen. Hochtemperaturverfahren mit Kalilauge sind dagegen in puncto Umweltwirkung ineffizienter.

Der Klimaschutz hängt dem Soll hinterher, die globalen CO2-Emissionen steigen, anstatt zu sinken. Unter anderem deshalb gelten Technologien zur CO2-Abscheidung aus Abgasen oder der Luft als zunehmend wichtige Ergänzung zur Minderung der CO2-Emissionen. Doch vor allem das direkte Entfernen von CO2 aus der Luft, Direct-Air-Capture (DAC), steht erst am Beginn der Entwicklung. Bisher ist umstritten, wie effizient solche Verfahren in Hinsicht auf Energieverbrauch, CO2-Emissionen und Umwelteinflüssen sind.

Zwei Air-Capture-Verfahren im Vergleich

Diese Frage haben nun Kavya Madhu und ihre Kollegen von der Universität Freiburg für zwei gängige DAC-Technologien genauer untersucht. Als Beispiele dienten das Air-Capture mittels Aminwäsche (TSA DAC), wie es unter anderem die Firma Climeworks in einer Pilotanlage in der Schweiz praktiziert. Dabei wird das CO2 der Luft durch eine Aminverbindung chemisch gebunden. Durch Erhitzen auf relativ niedrige Temperaturen von rund 100 Grad und bei Unterdruck wird das CO2 wieder vom Absorber gelöst und kann weiterverarbeitet oder im Untergrund gelagert werden.

Das zweite untersuchte Verfahren ist die Hochtemperatur-Extraktion (HAT-aq DAC), wie sie unter anderem in einer Pilotanlage von Carbon Engineering an einem Kraftwerk in British Columbia im Einsatz ist. Dort wird Kalilauge (KOH) als Absorber eingesetzt, die ihre CO2-Fracht bei rund 900 Grad wieder freigibt. Die CO2-Extraktionsrate liegt für diese Anlage bei 42 Prozent, für Climeworks bei rund 90 Prozent. Für ihre Studie verglich das Forschungsteam den Bedarf an Energie, Materialien, Landfläche und Wasser beider Verfahren sowie den resultierenden CO2-Fußabdruck pro aus der Atmosphäre extrahierter Tonne, Megatonne und Gigatonne CO2. Mehr erfahren…