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Wie in der Tiefsee ein Filter für Treibhausgas entsteht

By 29. September 2018Juli 6th, 2022No Comments

Bremer Meeresforschern beobachten erstmalig die Besiedelung eines Tiefsee-Schlammvulkans nach einem Ausbruch

Gut Ding will Weile haben, das gilt auch und gerade in der Tiefsee. In einem Langzeitversuch ist es Bremer Meeresforschern erstmalig gelungen, die Besiedelung eines Schlammvulkans in der Tiefsee nach einem Ausbruch zu beobachten. Nur langsam entwickelt sich reichhaltiges Leben rund um den Krater. Die ersten Siedler sind kleinste Lebewesen, die Methan, das aus dem Vulkan strömt, fressen. So sorgen sie dafür, dass dieses klimaschädliche Gas nicht in die Atmosphäre gelangt. Nach und nach gesellen sich weitere Mikroben und schließlich höhere Tiere dazu. Wie die Besiedlung des Vulkanschlamms erfolgt und wann die kleinen Methanfresser richtig in Gang kommen, zeigt die nun vorliegende Studie.

Im Meeresboden lagern große Mengen des Treibhausgases Methan. Doch zum Glück gelangt nur ein kleiner Teil des Methans in die Atmosphäre und kann dort seine Wirkung als klimarelevantes Gas entfalten, denn es wird zum großen Teil bereits im Sediment wieder abgebaut. Den Abbau erledigt eine spezialisierte Mikrobengemeinschaft. Sie schafft es, bis zu 90 Prozent des austretenden Methans abzubauen. Daher nennt man diese Mikroben den „mikrobiellen Methanfilter“. Würde das Treibhausgas durchs Wasser aufsteigen und in die Atmosphäre gelangen, könnte das deutliche Auswirkungen auf unser Klima haben.

Doch nicht überall arbeiten die Mikroben so effizient. An jenen Stellen des Meeresbodens, an denen es turbulenter als anderswo zugeht – beispielsweise an Gasaustritten oder sogenannten Unterwasservulkanen -, entfernen die Mikroben gerade mal ein Zehntel bis ein Drittel des austretenden Methans. Warum ist da so? Mit dieser Frage haben sich Emil Ruff und seine Kollegen vom Bremer Max-Planck-Institut und der Universität Bremen beschäftigt. Mehr erfahren…