Diamanten dürften die Reise an die Erdoberfläche eigentlich gar nicht überstehen. Warum man sie dennoch finden kann, ist zum Teil bis heute rätselhaft. Prozesse beim Zerfall von uralten Superkontinenten scheinen dabei eine Rolle zu spielen.
Dass wir heute Diamanten nahe der Erdoberfläche finden, verdanken wir einem der gewaltigsten und folgenschwersten Prozesse der Erdgeschichte. Die Edelsteine werden aus der Tiefe herauftransportiert, wenn ein Superkontinent, bestehend aus allen Landmassen der Erde, wieder in seine Einzelteile zerrissen wird. An den Bruchzonen nämlich entstehen im zähflüssigen Erdmantel gewaltige Auf- und Abströme. Sie schmirgeln die Unterseite der Erdkruste quasi ab und bahnen so den mysteriösen, diamantenträchtigen Kimberlitvulkanen den Weg. Diesen Prozess beschreibt jetzt ein Team um Thomas M. Gernon von der University of Southampton in der Fachzeitschrift »Nature«.