Zwei Forschende des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ haben unabhängig voneinander einen Synergy Grant des Europäischen Forschungsrates ERC erhalten. Damit gehen insgesamt rund 6 Millionen Euro an das Helmholtz-Zentrum Potsdam.
Synergy Grants verbinden Forscherinnen und Forscher international. Eine weitere Besonderheit neben dem Doppelerfolg für das GFZ ist der Umstand, dass GFZ-Preisträger Stephan Sobolev die Förderung gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Alexander, der in Grenoble forscht, eingeworben hat. Die beiden am GFZ geförderten Projekte heißen „MEET“ und „DEEP PURPLE“. Sie befassen sich mit der Entstehungsgeschichte der Erde seit 4,4 Milliarden Jahren einerseits und mit Schneealgen, die signifikant zur Eisschmelze auf Grönland beitragen, andererseits. Der Vorstandsvorsitzende des GFZ, Reinhard Hüttl, gratuliert beiden Gruppen: „Das ist ein großartiger Erfolg für Liane G. Benning und Stephan Sobolev. Ich danke den beiden und ihren Kolleginnen und Kollegen. So unterschiedlich die beiden Projekte auch erscheinen, zeigen sie doch eines: Die Erde kann nur als System erforscht und verstanden werden.“
Liane G. Benning hat den Grant mit dem Projekt „DEEP PURPLE“ eingeworben. Gemeinsam mit Kollegen erforscht sie Zusammenhang zwischen Geologie, Geochemie, Biologie und Klima anhand der zunehmenden Algenblüte auf arktischen Schnee- und Eisflächen. Auf Grönland untersuchen die Teams aus Aarhus, Bristol und Potsdam, wie die Gletscheralgen wachsen und mit ihrem eisigen Lebensraum interagieren. Die rosa- bis purpurfarbenen Mikroorganismen verdunkeln die Oberfläche der Eisschilde und beschleunigen damit das Abschmelzen der Gletscher.
Die Forscherinnen und Forscher werden an vielen verschiedenen Standorten in Grönland arbeiten und Messungen der Oberflächenverdunkelung sowie der Gletscheralgendichte vornehmen. Sie wollen auch feststellen, wie viel Ruß- und Staub die Algen gleichsam einfangen und damit noch mehr zur Eisschmelze beitragen. Ziel ist es, zu verstehen, wie die biologische Verdunkelung genau abläuft und damit auch Abschätzungen treffen zu können, wo und wann sie in Zukunft auftreten wird.
„DEEP PURPLE“ ist mit insgesamt rund 11 Millionen Euro dotiert und vereint die Teams um Martyn Tranter von der „University of Bristol“ (Großbritannien), Alex Anesio von der „Aarhus Universitet“ in Dänemark und Liane G. Benning vom GFZ in Potsdam. Mehr erfahren…